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Chancengerechtigkeit und mehr Geld für Inklusion

Weltbildungsbericht

GDN - Am 23.Juni wurde der Weltbildungsbericht veröffentlicht. In diesem wurde deutlich,
das die Corona-Pandemie im schon bestehenden Problem im Bereich der Bildung,
noch verstärkt wurde. Viele der Kinder Kinder mit Behinderung trifft es besonders stark.
Bereits vor der Pandemie ging schon die Hälfte der Mädchen und Jungen mit Behinderungen in den Entwicklungsländern nicht zur Schule.
Jetzt wurde durch Kontaktsperren und geschlossen Schulen auch noch der Rest
abgehängt was bedeutet, sie werden vom Lernen ausgeschlossen, weil barrierefreie
Lernformate fehlen. Außerdem haben viele arme Familien in Entwicklungsländern keinen Zugang zu den notwendigen Technologien.
Diese für die Kinder schlimmen Verhältnisse, möchte der CBM ändern. Dr.
Rainer Brockhaus betonte in seiner Laudatio, “Bildung für alle ist ein Menschenrecht.
Jungen und Mädchen in Entwicklungsländern sind auf ein größeres Engagement der Geberländer angewiesen. Das gilt für Kinder mit Behinderungen genauso wie zum Beispiel für Kinder aus armen Familien. Die deutsche Regierung muss daher in ihrer Entwicklungszusammenarbeit mehr Inklusion fördern.“
Der Bericht wies auch auf den im Ländervergleich großen Unterschied zwischen
arm und reich, hin. Länder mit niedrigem Einkommen sind in Sachen Bildung schlecht aufgestellt. 40 Prozent der ärmsten Länder haben sich gar nicht erst überlegt, wie sie Kinder und Jugendliche mit Behinderungen während der Corona-Krise beim Lernen unterstützen können.
Auf die Unterschiede zwischen ländlichen Regionen und Städte wurde ebenfalls
hingewiesen. Arm und Reich stehe hier an der Tagesordnung.Die CBM kann das aus ihrer Projektarbeit bestätigen: “Der Lernstoff wurde in vielen unserer Projektländer über Radio und Fernsehen vermittelt, Hausaufgaben über Smartphones verteilt. Arme Familien haben aber noch nicht einmal ein Radio, geschweige denn Internetzugang“, erklärt CBM-Vorstand Brockhaus.
Der CBM Vorstand betonte:“In diesen Familien leben häufig Mädchen und Jungen mit Behinderungen. Sie sind gleich doppelt benachteiligt. Denn ihnen würde selbst der Zugang zu den Technologien nicht helfen. Einem Mädchen, das nur hell und dunkel unterscheiden kann, bringt ein Fernseher wenig, ihr bleibt nur die Tonschiene. Und ein Junge mit einer Hörbehinderung ist komplett außen vor, wenn der Lernstoff nur per Radio zu ihm kommt.
Das zeigt, wie wichtig es ist, alle Kinder von Anfang an mitzudenken. “Auch Schulen, die wir unterstützen,“ so Brockhaus, seien im Moment geschlossen. Aber die Lehrkräfte sind geschult, flexibel zu sein und Lösungen für Kinder mit Behinderungen zu finden. Sie versorgen zum Beispiel ihre Schüler mit Sehbehinderungen mit Arbeitsblättern in Blindenschrift oder mit Tonaufnahmen, wenn sie ein Gerät haben, um sie abzuspielen.“ Bildung, die alle erreicht, muss also nicht immer viel kosten. Gleichzeitig bedeutet eine Investition in Inklusion, für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen und niemanden zurückzulassen. Die CBM unterstützt zurzeit 525 Projekte in 55 Ländern.
Die CBM födert Kinder mit Behinderung
Quelle: CBM/Tanja Plenk
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